Dramatische Gesellschaft Olten

Im kulturellen Leben Oltens nimmt die Dramatische Gesellschaft - auch DGO genannt - seit langem einen festen Platz ein. In den 75 Jahren ihres Bestehens hat sie ungezählten Frauen und Männern jeden Alters die Möglichkeit geboten, Theater zu spielen, nicht als professionelle Darsteller, sondern als Amateure, das heisst als Liebhaber der Bühnenkunst, wie dies, in vergleichbarer Weise, landauf, landab Blasmusikvereine, Orchester und Chöre tun, alle auf ihre je besondere Art - zur eigenen Freude und zur Freude ihrer Mitmenschen.

Die Dramatische Gesellschaft Olten wurde am 22. April 1919 gegründet, also unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg. Sie setzt die Tradition der am 22. Oktober 1824 gegründeten "Theatergesellschaft" fort. Die damaligen Initianten sahen dabei keine eigentliche Neugründung, sondern vielmehr die Wiederbelebung einer mehr als hundertjährigen Tradition. Nach ihrer Auffassung wurde nämlich die einst so tatenfreudige Musikalisch-theatralische Gesellschaft neu konstituiert und unter einem andern Namen fortgesetzt. Dieser Hinweis ist im ersten Kapitel der Statuten ausdrücklich vermerkt. Im übrigen wurde der Zweck des Vereins (der sich selbst immer als Gesellschaft bezeichnete!) wie folgt umrissen:

Veranstaltung von Rezitationsabenden
Lesen und Einüben von Szenen und ganzen Dramen
öffentliche Aufführungen von dramatischen Werken
Mitwirkung an öffentlichen Veranstaltungen, die neutralen Charakter haben.

Die Gesellschaft bezweckt vor allem die Pflege des Theaterspiels durch Aufführungen von dramatischen Werken. Auch die Leseabende gehören von jeher zu den ständigen Aktivitäten der Gesellschaft.

Es geht der Dramatischen Gesellschaft nicht darum, sich mit dem Berufstheater messen zu wollen; sie lässt sich auch nicht davon abhalten, die darstellerischen Fähigkeiten und Möglichkeiten ihrer Mitglieder auch an Werken zu erproben, die auf Anhieb für Amateure als zu hoch erscheinen mögen. Die Zeit steht nicht still. Zum Glück finden sich stets wieder bühnenbegeisterte junge Leute, die das Begonnene fortsetzen und auch wagemutig neuen Ufern entgegenstreben. Wir hoffen, dass die Dramatische Gesellschaft auch im kommenden Vierteljahrhundert mit Erfolg das uralte und doch ewig neue Theaterspiel pflegen wird.