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Verein Alte Säge Turtmann

Das Wasser wird heute in unseren Breitengraden industriell vor allem noch für die Stromgewinnung genutzt. Früher war alles ganz anders. Im südlichen Teil von Turtmann wurden im 18. und 19. Jahrhundert Mühlen, eine Schmiede, ein Kieswerk, eine Drescherei, eine Bäckerei, eine Schreinerei, eine Zündholzfabrik und Sägen mit Wasserkraft betrieben. 1899 baute Fritz Augsburger-Sterchi, von Grosshöchstetten (BE) kommend, an die bestehende Mühle in der Bergmatte eine wassergetriebene Gattersäge. Hier wurde fast ein Jahrhundert lang für manchen Stall, manches Wohnhaus Bretter und Balken gesägt. 1982 starb Fritz Augsburger-Lehner, seines Zeichens der letzte Säger auf der wassergetriebenen Säge in Turtmann. Mit seinem Tod geriet die Säge in Vergessenheit und verlotterte. 1997 erwarb die Familie Sandra und Peter Borter-Zanella dieses Grundstück. Sie erbauten ein neues Wohnhaus, liessen aber die Ruine der Säge und die Mühle stehen. Wohlwissend um das historisch wertvolle Kulturerbe für die Allgemeinheit, suchten sie Gleichgesinnte und gründeten 2002 einen Verein zur Renovation der "Alten Säge" in Turtmann.

Der Verein "Alte Säge Turtmann" bezweckt die Restaurierung und den Unterhalt der sich in Turtmann befindlichen, wasserangetriebenden Säge. Die Säge soll der heutigen und der kommenden Generation als Beispiel dienen für den schonenden Umgang mit dem Wasser im besonderen und mit den Lebensgrundlagen im allgemeinen. Ein Ort der Begegnung, der Kultur und der Kommunikation soll entstehen. Die Säge ist öffentlich und kann, nach Absprache, auch mit einer Demonstration besichtigt werden. Ausserdem werden jederzeit zugängliche Infotafeln am Gebäude befestigt. Eine kommerzielle Nutzung der Säge ist nicht vorgesehen. Zur Säge Es handelt sich hier um eine Einfach-Gattersäge mit einer sogenannten ober- schlächtigen Wasserzufuhr. Das Wasserrad hatte nach den Originalplänen von 1925 - welche als Grundlage für die generelle Renovation dienen - einen Durchmesser von 3.46m und eine Känelbreite von 0.9m. Durch Drehung dieses Rades erfolgt die Kraftübertragung auf die Säge mittels diversen Rad- und Achskonstruktionen, die mit langen Lederriemen verbunden sind. Das System ist zugleich technisch raffiniert wie auch verblüffend einfach. Die gut sichtbare Mechanik und die daraus resultierende Transparenz machen das Ganze nachvollziehbar. Eine sehr ähnliche Säge befindet sich übrigens im Freilichtmuseum Ballenberg.

Kontakt

  • Name: Borter Peter
  • Funktion: Präsident
  • Adresse: -
  • PLZ / Ort: 3946 Turtmann
  • Telefon: 027 932 14 00